Das sollte natürlich nie passieren, denn unsere heimischen Wildtiere müssen geschützt werden. 

Alle Hunde sollten an einer Schleppleine bleiben, die nicht 100% abrufbar sind. Also nicht nur die ersten Monate, sondern auch dann noch, wenn sie sich zu sehr ablenken lassen oder sogar jagen gehen würden. 

Eine Schleppleine gibt dem Hund Freiheit, also er kann sich 5-10 Meter von euch entfernen, aber ihr habt immer noch die Kontrolle über ihn. Es lässt sich dann auch super der Rückruf trainieren (siehe Blogbeitrag Rückruf). 

Euer Hund riecht viel mehr als ihr, also auch wenn ihr nichts seht, kann dort vor kurzer Zeit ein Reh oder ein Hase lang gelaufen sein und euer Hund möchte der Spur nachgehen. 

Es gibt sehr viele Trainingsansätze, um mit einem Jagdlich ambitionierten Hund zu trainieren. Das wichtigste ist aber, ihr gewöhnt eurem Hund das Jagen nicht ab, sondern ihr lenkt es um und macht es dadurch kontrollierbar. 

Lara sagt: 

“Ihr braucht viel Geduld, denn es braucht Monate bis ihr Fortschritte seht. 

Man muss an anderen Stellen arbeiten, bevor man aktiv bei Wild Begegnungen arbeiten kann. Denn wenn euer Hund sehr aufgeregt ist, kann man nicht trainieren. Das heißt Abstand zum Wild vergrößern und wieder anfangen mit dem Training.” 

Mein Erfahrungsbericht: 

Unsere erste Hündin Bella, war sehr jagdlich begeistert. Wir haben uns relativ schnell (nach ca 2-3 Monaten) Hilfe bei einer Hundetrainerin geholt. Sie ist spezialisiert auf Jagdkontrolltraining und das haben wir natürlich direkt absolviert und viele tolle Tipps bekommen. 

Bella liebte Echtfell-dummys, also gab es beim Rückruf kein Leckerlie, sondern den Echtfell-dummy. Auch der Super-Rückruf hat uns geholfen, wenn sie mal freilaufen durfte und sie abgelenkt wurde. 

Bei Reh Begegnungen war sie immer noch sehr aufgeregt, deswegen mussten wir den Abstand immer vergrößern. 

Für unser jetzige Hündin ist das jagen auch interessant. Wir haben also von Anfang an mit dem Training angefangen. Für Zara ist es sehr schwer sich von dem bewegenden Hasen oder Reh abzuwenden. Deswegen haben wir das beobachten trainiert. Sie darf also stehen bleiben und beobachten (manchmal setzt sie sich sogar hin, genau das wollen wir erreichen). Sie soll also zwingend die Rehe und Hasen beobachten ander nicht hinterher laufen. Wir haben innerhalb der ersten 6 Monate viele Fortschritte gemacht und freuen uns über jede erfolgreiche Begegnung mit Wild. Natürlich gibt es auch bei uns im Training Rückschritte, aber genau dafür ist die Schleppleine da. Denn so haben wir Menschen noch mehr Kontrolle in solchen Situationen. Bei Zara hilft auch der Ankerrückruf, denn sie lässt sich oft durch Gerüche am Wegesrand oder spielende andere Hunde  ablenken. Auch spielen wir im Garten gerne mit der Reizangel. Also sie muss sich hinsetzen und ich bewege die „Ente“ an der Reizangel vor ihr her. Wenn sie sitzen bleibt, dann darf sie am Ende die „Ente“ einmal fangen. Natürlich muss das auch Schrittweise trainiert werden. Auch wenn wir Ball spielen, muss sie sitzen bleiben, bis ich ihr das ok gebe und sie den Ball holen darf. Also ihr seht, das Jagdkontrolltraining findet nicht nur bei Wild Begegnungen statt, sondern auch bei allen anderen Alltagssituationen. 

Tierparks eigenen sich auch super für Trainingszwecke, denn dort kann Mensch und Hund den Tieren nahe kommen und den Rückruf und die Entspannung üben. Sucht euch dafür aber einen Tag innerhalb der Woche oder schlechtes Wetter aus. Denn ist der Tierpark zu voll, macht das Training keinen Sinn und keinen Spaß. 

Wir wollen euch hier keine gezielten Tipps geben, denn jeder Hund ist unterschiedlich und benötigt einen eigenen Trainingsplan. Denn manche Hunde gehen jedem Geruch nach und andere jagen nur bei Sicht. Wenn ihr Probleme mit eurem Hund in diesem Bereich habt, dann kontaktiert einen Hundetrainer, der Erfahrung damit hat. Gerne könnt ihr aber uns kontaktieren und wir stellen Kontakt zu unseren Trainern her. 

Viel Spaß beim Training wünscht das Team der Mischlingsliebe e.V. 

Geschrieben von Lara 

Teile diesen Beitrag