Mittelmeerkrankheiten

Die sogenannten Mittelmeerkrankheiten (Reisekrankheiten), können durch Zecken, Sandmücken oder auch Schmetterlingsmücken übertragen werden. Zu den Krankheiten gehören:  Anaplasmose, Borreliose, Ehrlichiose, Dirofilarien (Herzwürmer) und Babesiose.

Diese Krankheiten traten eine Zeit lang vor allem im Mittelmeerraum auf mittlerweile kommen sie aber auch in anderen subtropischen und tropischen Gebieten vor.  Einige sind inzwischen auch in Mitteleuropa verbreitet.

Anaplasmose

Die Übertragung des Krankheitserregers erfolgt durch den Stich des Holzbock (Zecke). Nach der Infektion gelangen die Bakterien ins Blut, wodurch sie neben einigen Unterarten der weißen Blutkörperchen auch die Organe befallen. Die meisten infizierten Hunde haben aber trotz der Infektion keine Symptome, sie heilt allerdings auch nicht aus. Warum ein Hund Symptome entwickelt und ein anderer nicht ist bis heute unklar. Der Verlauf bei erkrankten Hunden variiert von mild bis schwer. 

Die auftretenden Symptome sind häufig sehr unspezifisch wie Abgeschlagenheit, hohes Fieber, Apathie, Muskelverhärtungen, Atemnot, Gelenkentzündungen und Gelenksschwellungen, Lahmheit und Gewichtsverlust.

Borreliose

Die Erreger der Borreliose werden durch einen Zeckenstich übertragen. Durch den Zeckenstich wandern die Bakterien in den Blutkreislauf und befallen überwiegend die Gelenke. (In seltenen Fällen sind auch Nervensysteme und Organe befallen). Erste Symptome treten meist erst nach 4-6 Wochen auf.

Auftretende Symptome sind zum Beispiel: Appetitlosigkeit, Erschöpfungen, Muskelschmerzen, Entzündung der Gelenke und Fieber.

Ehrlichiose (Zeckenfieber)

Bei der Ehrlichiose handelt es sich um eine parasitäre Infektionserkrankung, die durch Ehrlichia Arten (Bakterien) hervorgerufen und von Zecken (Braune Hundezecke, Schildzecken) übertragen wird. Die Bakterien befallen Monozyten und Lymphozyten und vermehren sich hier während der Inkubationszeit von ca. 10-20 Tagen. Dabei wird die zelluläre Abwehrfunktion stark beeinträchtigt. Anschließend verbreiten sich die Erreger in Leber, Milz und Lymphknoten.

Die Symptome der Ehrlichiose sind häufig unspezifisch. Es kann zu schlechtem Allgemeinbefinden, häufiges Fieber sowie Erbrechen, Schwellung der Lymphknoten oder auch Nasenausfluss / Nasenbluten führen.

Dirofilarien (Herzwürmer):

Herzwürmer werden hauptsächlich durch große Stechmücken übertragen. Die Larven der Herzwürmer wandern von der Haut in die Muskulatur. Sie dringen in die Blutbahn ein und gelangen so zum Herz. Zunehmend verstopfen sie die kleinsten Blutgefäße, was zu einer mangelnden Sauerstoffversorgung von Lunge, Leber und Niere führt.

Typische Symptome hierfür  sind Atemnot, chronischer Husten, blasse Schleimhäute, Würgen, Erbrechen und Gewichtsverlust. Herzwürmer können zu Einschränkungen der Herzfunktionen und  Funktionsstörungen anderer Organe führen.

Babesiose

Babesiose wird durch bestimmte Zeckenarten (Babesia canis: Auwaldzecke) (Dermacentor reticulatus) Babesia vogeli: Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) Babesia vulpes: Vermutlich Igelzecke (Ixodes hexagonus) übertragen. Diese Zeckenarten sind in großen Teilen Europas heimisch, auch hier in Deutschland.  Babesien sind Einzeller, die nach dem Zeckenstich die roten Blutkörperchen, des Hundes befallen und sie zerstören.

Die Symptome sind je nach Krankheitsverlauf und Schwere unterschiedlich. Es kann zu starker Beeinträchtigung des Allgemeinempfindens, Gewichtsverlust, Bewegungsstörungen, Fieber, Erschöpfung, Apathie, blassen Schleimhäuten, Appetitlosigkeit und Veränderungen der Milz und/oder Leberwerte kommen. 

Bei Fragen oder Symptomen einer Mittelmeererkrankung sprecht bitte mit einem Tierarzt.

(Alle Angaben sind ohne Gewähr.)

Quelle: Parasitosen.de, erste-hilfe-beim-hund.de