Die ersten Tage im neuen Zuhause

Die erste Zeit im neuen Zuhause…

Wenn ihr euch dazu entschieden habt, eines unserer Tiere zu adoptieren oder eine Pflegestelle anzubieten, steht euch eine ereignisreiche, schöne und spannende Zeit bevor.

Die meisten unserer Tiere haben vor ihrer Adoption oder Ankunft in einer Pflegestelle, noch nie ein eigenes Zuhause kennengelernt.

Die Geschichte und das Erlebte des neuen Familienmitglieds ist meistens unbekannt (bzw. nur teils bekannt) und es gibt Niemanden, der uns dazu etwas berichten könnte. Aufgrund dessen können wir nur Angaben zum Wesen, Charakter oder Verhalten an euch weitergeben, welche in Rumänien durch die Pfleger/innen beobachtet wurden oder von uns während unserer Reisen vor Ort.

Wie sich die felligen Vierbeiner in ihrem neuen Zuhause, in einem ihnen völlig unbekannten Umfeld, nach einer langen Reise mit vielen unbekannten Eindrücken verhalten werden, können wir somit nur nach unseren Erfahrungen einschätzen.

Nach Ausreise und Einzug im neuen Zuhause gilt immer…

Safety first…

Die Ausreise ins neue Zuhause ist für die Tiere anstrengend und mit hohem Stress verbunden, aber auch der Umzug von einer unserer Pflegestellen in Deutschland in ein „Für immer Zuhause“ ist eine aufregende Situation. Die Umgebung und die Menschen sind neu für die Tiere und für sie erst einmal nicht einschätzbar. In den ersten Tagen nach Ankunft im neuen Zuhause ist die Gefahr besonders groß, dass die Hunde entlaufen.

Tipps und Infos zur Sicherheit des Hundes bei und nach der Ankunft:

Alle unsere Hunde reisen mit einem Sicherheitsgeschirr aus. Der Hund wird nach Ankunft vom Transporter sofort in dein Auto gebracht. Gut ist es, so nah wie möglich am Transporter zu parken und den Neuankömmling in einer Autobox nach Hause zu transportieren. So kann er auch beim Öffnen der Autotüren nicht entweichen. Bitte fahrt sofort nach Hause, legt keine Pipipausen oder sonstiges ein. 

Sobald ihr Zuhause angekommen seid, ist es wichtig, die Haustüre sowie alle anderen Türen die nach draußen führen, sicher zu verschließen. Die Box in dem ihr den Neuankömmling Nachhause transportiert habt, sollte in eine ruhige Ecke gestellt werden und ihr könnt sie anschließend öffnen. Am besten habt ihr schon Wasser und Futter in der Nähe bereitgestellt. Euch selbst solltet ihr mit Leckerlis bewaffnen. Das Körbchen sollte in einer geschützten Ecke mit Familienanschluss bereitgestellt sein. Wichtig ist, dass der Hund sich zurückziehen kann. Achtung, für Kinder sollte der Rückzugsort Tabu sein. 

Die ersten Tage…

Es gibt Neuankömmlinge, die sich sofort neugierig, aufgeschlossen und fröhlich zeigen. Man bekommt glatt das Gefühl sie seien schon immer da gewesen. 

Andere wiederum sind die erste Zeit zurückhaltend und eher schüchtern. Besonders bei ihnen unbekannten Umweltreizen zeigen sie sich verängstigt und agieren manchmal schreckhaft.

Die meisten Neuankömmlinge benötigen nur eine kurze Zeit um sich an das neue eigene Körbchen zu gewöhnen. Andere wiederum brauchen hierfür etwas länger, weshalb wir keine genauen Angaben zur der EIngewöhnungszeit treffen können.

Wichtig ist, dass gegenseitiges Vertrauen langsam aufgebaut wird. Wartet bis das das neue Familienmitglied eure Nähe sucht und bedrängt es nicht. Natürlich will man sofort kuscheln, aber was lange währt wird endlich gut.

Besonders viel Zeit sollte dem Erkunden des neuen Zuhause gegeben werden. Ein Leckerli in der ein oder anderen Ecken hilft vermutlich dabei, die Neugierde zu wecken und die Ängste hinter sich zu lassen. 

Wir empfehlen in den ersten zwei Wochen eine 24 Std. Betreuung zu gewährleisten. Empfehlenswert ist es, sich in der ersten Zeit Urlaub für die Eingewöhnung zu nehmen. Man muss bedenken, dass unsere Tiere zumeist noch nie ein eigenes Zuhause hatten und die Gegebenheiten für sie völlig unbekannt sein können. Viele müssen auch erst noch lernen, stubenrein zu werden. 

Zudem muss man sich in der ersten Zeit erst einmal kennenlernen und eine Bindung zueinander aufbauen. Vielleicht war der Neuankömmling zuvor noch nie alleine, hat seine Freunde verloren oder auch seine vertrauten Pfleger/innen im Shelter und verspürt Trennungsschmerz. Bitte erwarte nicht, dass der Vierbeiner sofort in großer Freude auf dich zukommt und dir seine Dankbarkeit zeigt. Das kann natürlich sein, manchmal bedarf es aber auch erst eine Kennenlernzeit. 

Wir können leider nicht voraussagen vor welchen Situationen sich der Vierbeiner vielleicht fürchtet. Das können zum Beispiel vorbeifahrende Autos, entgegenkommende Menschen, unbekannte Hunde, Regenschirme, Treppen oder das Klingeln an der Türe sein. Uns würden noch unzählige weitere Situationen oder Gegebenheiten einfallen, welche man im vorhinein nicht voraussehen kann. Einige Tipps haben wir aber dennoch für euch: 

Die ersten Tage ist es gut, sich ruhig im neuen Zuhause zu bewegen. Direkte Kontaktaufnahme mit den Augen empfehlen wir nicht. Vielmehr ist es förderlich, ihm die Hand zum schnuppern anzubieten und sich langsam an euch gewöhnen zu lassen. Hilfreich ist es also, den Vierbeiner in Ruhe beobachten zu lassen. Er wird bald spüren, dass ihm nichts schlimmes widerfährt und sein neues Zuhause ein sicherer Ort für ihn ist. 

Das Sicherheitsgeschirr sollte die ersten Tage nicht ausgezogen werden. Achtet bitte darauf, dass es nicht angeknabbert wird oder sonst irgendeine Gefahr entsteht. Sobald ihr das Gefühl habt, dass sich zwischen euch ein erstes Vertrauensband geknüpft hat, könnt ihr das Sicherheitsgeschirr ausziehen. Eine genaue Zeitangabe können wir euch dazu nicht machen, vertraut auf euer Bauchgefühl! 

Das Sicherheitsgeschirr sollte grundsätzlich bei den ersten Ausflügen nach draußen oder im Garten unabdinglich genutzt werden. Mehr dazu findet ihr in unserem Aufklärungstext zum Thema Sicherheitsgeschirr

Kontinuität und Rituale schaffen vertrauen. Wiederkehrende Abläufe zu denselben Zeiten geben einen Rahmen, in dem das neue Familienmitglied schneller lernt sich zu orientieren und Vertrauen zu fassen.  

Wir raten dazu, die erste Zeit eure Ausflüge nach draußen möglichst kurz zu halten. Wichtig hierbei wäre, dass ihr immer die gleichen Wege geht. Hierdurch wird dem Hund die Möglichkeit geboten, seine neue Umgebung durch Schnuppern, Schauen und Hören in Ruhe zu erkunden. Achtet darauf, den Hund nicht zu überfordern und gebt ihm genügend Zeit, um seine neue unbekannte Umwelt kennenzulernen. 

Dies gilt selbstverständlich auch in den eigenen vier Wänden. Es ist ratsam die erste Zeit auf Besuch zu verzichten, auch wenn alle neugierig auf das neue Familienmitglied sind und es möglichst schnell kennenlernen wollen. Die kommenden wichtigsten Bezugspersonen sind hiervon natürlich ausgeschlossen. 

Viele unserer Tiere leiden unter Trennungsangst. Es ist von Vorteil das Alleinsein in kleinen Schritten, langsam und mit ausreichend Zeit zu üben. Benötigt ihr hierbei einen Rat, könnt ihr euch gerne bei uns melden. 

Was uns noch am Herzen liegt: Nach Ankunft und auch in der ersten Zeit des Kennenlernens und der Eingewöhnung empfinden wir es nicht als sinnig die Tiere sofort bei einem Tierarzt vorzustellen, außer der Gesundheitszustand erfordert es. Ein Tierarztbesuch ist mit einem hohen Stressfaktor verbunden und sollte nur stattfinden wenn es dringend erforderlich ist.    

Weitere Infos findest du hier